2008
Nach den Ergebnissen der Finanzstatistik 2007 lag die durchschnittliche Steuereinnahmekraft der Samtgemeinde Amelinghausen und damit die Finanzaufbringungskraft um genau 21,2 Prozent niedriger als der Landesdurchschnitt. Da damit das Kriterium für die Einstufung als Kommune mit besonders schwieriger Haushaltslage erfüllt war, galt die Samtgemeinde Amelinghausen als finanzschwache Kommune.
Nach den leichten Rückgängen der Einwohnerzahlen in den Jahren 2006 und 2007 blieb die Einwohnerzahl konstant: 8.305 Personen waren am 31. Dezember 2008 in der Samtgemeinde Amelinghausen mit Hauptwohnsitz gemeldet (gegenüber 8.290 Personen am 31. Dezember 2007).
Edmund Damm, langjähriger Bürgermeister und Ehrenbürgermeister der Gemeinde Amelinghausen, verstarb am 8. November im Alter von 79 Jahren.
Jürgen Koch aus Bienenbüttel wurde mit der Ehrenmedaille der Samtgemeinde Amelinghausen und der damit verbundenen Eintragung in das Goldene Ehrenbuch ausgezeichnet. Der von 1987 bis 2008 in Rehrhof lebende Förster hatte sich durch sein vorbildliches ehrenamtliches Engagement besondere Verdienste erworben.
Ebenfalls in das Goldene Ehrenbuch der Samtgemeinde Amelinghausen konnte sich Siegfried Faltin aus Amelinghausen am Tage seiner goldenen Hochzeit eintragen, und zwar aufgrund der besonderen Verdienste, die er sich als Bürgermeister und Gemeindedirektor der Gemeinde Amelinghausen in der Zeit von 1974 bis 1981 erworben hatte.
Nach über 30 Jahren in Diensten der Samtgemeinde Amelinghausen wurde Günter Sievers aus Barnstedt im Dezember mit aufrichtigem Dank und besonderer Anerkennung in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Als technischer Leiter im Baubereich der Samtgemeindeverwaltung hatte Günter Sievers großen Anteil an der baulichen Entwicklung in den vergangenen 30 Jahren. An vorderster Stelle war er in diesem Zeitraum in sämtlichen baulichen Maßnahmen verantwortlich eingebunden.
Die Gemeinde Amelinghausen wurde offiziell in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen. Im Spätsommer kam der erste Bescheid über die Bewilligung von europäischen Geldern für Dorfentwicklungsmaßnahmen in der Gemeinde Amelinghausen. Im Laufe des Jahres wurden über 20 Orientierungsanträge für private bzw. gewerbliche Dorfentwicklungsmaßnahmen in der Gemeinde Amelinghausen über das Rathaus der zuständigen Prüfungs- und Bewilligungsbehörde vorgelegt.
Nach Eröffnung des neuen Penny-Marktes in Amelinghausen am Lerchenweg/Ecke Lüneburger Straße im Juni gingen die Vorbereitungen zum Ausbau der Einzelhandelsstrukturen im Grundzentrum Amelinghausen zügig weiter. Die Genehmigung für den Neubau eines Nahversorgungseinkaufszentrums am Grenzweg wurde im Juni erteilt. Die ersten Arbeiten mit dem Umbau des Kreuzungsbereiches Lüneburger Straße/Grenzweg direkt vor der Apotheke konnten abgeschlossen werden. Unter anderem wurden mit einer Linksabbiegespur aus Richtung Soltau von der Bundesstraße 209 in den Grenzweg die Voraussetzungen für die verkehrsgerechte Erreichbarkeit dieses neuen Zentrums geschaffen. Des Weiteren wurden in diesem Bereich zwei zusätzliche Querungshilfen zur weitergehenden Sicherheit für den Fußgängerverkehr geschaffen. Die Bauarbeiten der Firma Landhandel Peters im Gewerbegebiet am Bahnhof in Drögennindorf gingen gut voran, sodass nach den notwendigen Abrissarbeiten am Grenzweg die Bauarbeiten für das neue Einkaufszentrum zügig beginnen konnten.
Die Ersterschließung des neuen Baugebietes „Kleines Feld“ in Amelinghausen konnte abgeschlossen werden. Durch das durch die Gemeinde Amelinghausen aufgelegte Bonussystem gab es ab 2008 für Familien mit Kindern die besondere Möglichkeit, auf ihren Grundstückskaufpreis einen Bonusbetrag von bis zu 1.500 € pro Kind zurück zu erhalten, wenn Aufträge mit örtlichen Betrieben und Institutionen abgewickelt wurden.
Die Baugenehmigung für den Neubau eines Senioren- und Pflegeheimes mit insgesamt 66 Plätzen am Lerchenweg in Amelinghausen wurde im Sommer erteilt. Immer noch ungelöst blieb die Insolvenzsituation der Betreibergesellschaft des Wilhelm-Albrecht-Seniorenzentrums an der Wohlenbütteler Straße in Amelinghausen, jedoch bestand bei allen Beteiligten und Betroffenen Hoffnung, dass mit dem im September vollzogenen Wechsel des Insolvenzverwalters zukunftsfähige Lösungen gefunden werden können.
Nach sehr langen und zähen Verhandlungen gelang es, die Planungen zur Erweiterung des Hochseilgartens am Lopausee genehmigt zu bekommen.
Nach Grundsanierung, energetischer Erneuerung und umfassender Renovierung konnte Ende März die Mehrzweckhalle Betzendorf wieder in Betrieb genommen werden.
Sehr erfreulich entwickelten sich die Zahlen im Tourismusgeschäft: Nach der amtlichen Statistik waren die Übernachtungszahlen von Januar bis Oktober 2008 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent gestiegen; die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Gast lag dabei bei 2,8 Tagen. Das Gastgeberverzeichnis sowie die Imagebroschüre wurden Anfang des Jahres neu aufgelegt.
Um potentiellen Investoren, Standortsuchenden oder Bauinteressenten umfassende Informationen über die Samtgemeinde an die Hand geben zu können, wurde ein Standortprofil verbunden mit Investorenhandbüchern für die Bereiche Handwerk, Handel und Gewerbe, Tourismus, Freizeit und Sport, Lopausee und Lopaupark sowie Wohnen herausgegeben. Die Bürgerbroschüre wurde im Frühjahr neu aufgelegt. Die Handwerkerbroschüre konnte zum Jahresende in einer Auflage von 8.000 Exemplaren fertig gestellt werden.
Nach fünfjähriger anstrengender, aber sehr erfolgreicher Aufbau-, Planungs- und Regionalentwicklungsarbeit hat sich gezeigt, dass die umfassenden und anspruchsvollen Aufgaben des Vorsitzes und der Geschäftsführung des Naturparks Lüneburger Heide mit einer personell eng besetzten Samtgemeindeverwaltung dauerhaft nicht leistbar waren. Insofern haben Helmut Völker und Michael Göbel Vorsitz und Geschäftsführung des Trägervereins des Naturparkes abgegeben. Das vom Land Niedersachsen für die kommenden fünf Jahre genehmigte und von der Europäischen Union mitfinanzierte Regionalmanagement für die Naturparkregion hat auch deshalb im Dezember seinen Sitz von Amelinghausen in die Verwaltung des Landkreises Harburg nach Winsen/Luhe verlegt.
Herausgegeben hat die Samtgemeinde das Buch „Moritz von Zahrenhusen – sagenhafter Raubritter der Lüneburger Heide“. Lutz Tetau war Verfasser dieses für unsere Regionalgeschichte bedeutenden Werkes.
Und fertig gestellt wurde auch das Kulturlandschaftskataster für unsere fünf Mitgliedsgemeinden.
Die Sozialraumarbeit wurde neu organisiert. Die Samtgemeinde hat seit November die Sozialraumarbeit in alleiniger kommunaler Trägerschaft übernommen. Neue Räumlichkeiten wurden im Gebäude Rackerstieg 1 in Amelinghausen kurz vor Weihnachten bezogen. Es fanden in diesem Zusammenhang im Jahre 2008 drei Sozialraumkonferenzen mit jeweils 30 bis 40 Teilnehmern statt.
Die offene zentrale und dezentrale Kinder- und Jugendarbeit konnte im zehnten Jahr ihres Bestehens wiederum sehr erfolgreich arbeiten, wobei die Entwicklung im Soderstorfer Jugendzentrum STUPS große Beachtung fand.